Wenn Patriarchs and Prophets als der Eckstein der adventistischen Theologie anzusehen ist, dann gilt The Desire of Ages als der Schlussstein im Gewölbe des adventistischen Denkens und christologischer Ansichten.
Im Vorwort von Band 2 seines Vorläufers (1877) – The Spirit of Prophecy – wird gesagt:
“Als die Herausgeber den ersten Band dieses Werkes veröffentlichten, glaubten sie, dass er einem Wunsch nachkam, der schon lange in der Christlichen Welt erkannt worden war, indem er ein Thema von großem Interesse in dem Gedanken des Christen bedeutete; die Beziehung des Sohnes Gottes mit dem Vater und seine Stellung im Himmel in Zusammenhang mit dem Fall des Menschen und der Mittlerschaft Christi zwischen ihm und seinem Schöpfer.”
“In diesem 2. Band fährt der Verfasser mit erneutem Interesse fort, das Thema der Mission Christi darzustellen, wie sie sich durch seine Wunder und seine Lehre offenbart hat. Der Leser wird sehen, dass dieses Buch unschätzbare Hilfe beim Studium der Lehren Christi liefert, die sich in den Evangelien offenbaren.”
“Die Autorin, eine religiöse Rednerin und Schriftstellerin, hat für die Öffentlichkeit während mehr als 20 Jahren gearbeitet. Im Studium der Schrift und in ihrer Arbeit als religiöse Lehrerin, unterstützt durch die besondere Erleuchtung durch den Geist Gottes, ist sie besonders befähigt, die Tatsachen des Lebens und des Dienstes Christi darzustellen, in Verbindung mit dem göttlichen Plan der Erlösung des Menschen und die Lehren Jesu auf die einfachen Pflichten des Lebens praktisch anzuwenden.”
“Eines der erfreulichsten Charakteristiken dieses Buches ist die klare und einfache Sprache, in die die Autorin Gedanken kleidet, die in Wahrheit und Schönheit glänzen.”1
Eine Menge Ärger und Peinlichkeiten hätten in den folgenden Jahren vermieden werden können, wenn einigen Anderen als dem “Geiste Gottes” der Verdienst zugerechnet worden wäre. Obgleich die Schrift es klar macht, dass jede gute und vollkommene Gabe von Gott kommt, wurde herausgefunden, dass einige schriftstellerische Gaben Ellen Whites von einer ziemlich großen Menge menschlicher Quellen stammten. In den späten 1970er Jahren veröffentlichte **Robert W. Olson** für das **White Estate** (das immer bedrängt wird, seine Leser und die Angehörigen der Gemeinschaft über diese Dinge auf dem Laufenden zu halten) ein eher spätes Zugeständnis, dass Ellen wirklich in die Werke anderer Autoren hineingesehen hatte, als sie The Desire of Ages schrieb:
“Ellen Whites Abhängigkeit von anderen Autoren ist seit langem von den STA Mitgliedern zugegeben worden... Der genaue Umfang der Entlehnungen seitens Ellen Whites in The Great Controversy ist nicht bekannt. Studien von Raymond Cottrell und Walter Specht haben gezeigt, dass Ellen White ungefähr 2,6% ihrer Worte in The Desire of Ages aus William Hannas Life of Christ entnommen hat... Doch erwähnen W. C. White und Marian Davis andere Bücher über das Leben Christi, die Ellen White verwendet hat. Es ist ebenso augenscheinlich, dass sie auch von einigen Werken entlehnte, die nicht von W. C. White und Miss Davis genannt wurden, so wie The Great Teacher von John Harris...
Ellen Whites literarische Ausleihung beschränkte sich nicht auf die drei oben genannten Bücher...
Ellen White kann kaum als “Kopist” bezeichnet werden, da sie fast beständig an den Originalautoren umschreibt und verbessert, wenn sie Material derer verwendet.
In Bezug auf das Schreiben von The Desire of Ages im Besonderen bemerkt W. C. White:
“Ihrer schriftlichen Arbeiten über das Leben Christi vorausgehend und während der Zeit ihres Schreibens las sie aus Werken von Hanna, Fleetwood, Farrar und Geikie bis zu einem gewissen Grade. Ich habe nie gewusst, ob sie Edersheim gelesen hat. Sie berief sich gelegentlich auf Andrews” – W. C. White an L. E. Froom, 8. Januar 1928.” Vergleiche von The Desire of Ages mit den verschiedenen Beschreibungen des Leben Christi, die zu ihrer Zeit zu haben waren, zeigen, dass sie nicht nur mehr oder weniger von den Autoren ableitete, die oben von W. C. White erwähnt wurden, sondern ebenso von March, Harris und anderen.”2
Olsons Artikel, welcher eines der offenbarendsten Zugeständnisse des White Estate bis auf den heutigen Tag sein mag, verdient ein eingehendes Studium. Wäre er unter der Öffentlichkeit allgemein und in der ganzen Gemeinschaft verbreitet worden oder nur durchgesickert (was bis zum Zeitpunkt dieser Niederschrift nicht der Fall ist), wäre dieses Buch nicht geschrieben worden. Oft ist es nur der “Eingeweihte”, der sogenannte “streng geheime” Information kennt und weiß, wo sie herkommt – wenn er privilegiert ist zu wissen, dass solche Information überhaupt existiert.
Zu schreiben oder zu sagen, dass Ellen Whites Verschuldung anderen Autoren gegenüber seit langem von den Siebenten-Tags-Adventisten anerkannt wurde, ist nur eine Erweiterung der “white lie”. Obgleich es technisch wahr ist, dass weit zurück in die 1880er Jahre die Gemeinschaft einen Kampf mit der Nachhut ausgetragen hat, soweit es die Verwendung des Materials anderer im Namen Gottes und Ellens betrifft, sind die Erklärungen immer verteidigend und mit rascher Rechtfertigung ausgesprochen worden.
William S. Petersons Artikel in einer Ausgabe des Spectrum 1971, zum Beispiel, würde einen Chorus geistlicher Schmähungen auf ihn herunterbringen, der – mit der Ausdrucksweise der Lastwagenfahrer oder Hafenarbeiter – die Farbe eines jeden Behälters auf dreißig Schritte zum Schwinden bringen würde. “Dass Ellen entlehnt hat, kann man nicht sagen”, wurde gesagt. Von jener Herbstausgabe bis 1980 hat dieses Journal fortlaufend Anklagen und Gegenanklagen, Verneinungen und Gegenantworten gebracht im Versuch, jede Andeutung zu widerlegen, dass sie den Wortschatz von irgendjemand einbezogen hätte oder in ihrem Schrifttum beeinflusst worden wäre.3
Erst als Neal C. Wilson, Präsident der Generalkonferenz, den 18 Mitgliedern des besonderen Glendale Komitees schrieb – das für die Untersuchung der Bedeutung gewisser Entdeckungen über Ellens “Entlehnungen” eingesetzt wurde – würden die Leser des Adventist Review erfahren, dass sie die Werke anderer für “erläuternde, biographische, geschichtliche, geistliche und wissenschaftliche” Information verwendet hat.4 Wie ein Mitglied des Komitees Wilson darauf hinweisen würde: “Das scheint schwerlich viel übrig zu lassen außer direkte Offenbarung. Ist das das Thema, über welches der Ausschuss entscheiden soll?”5 Sicherlich muss das Personal des White Estate die ganze Zeit über gewusst haben, dass der größte Teil der Gemeinschaft über die Menge und den Umfang ihrer “Entlehnungen” nicht informiert gewesen ist.
Zumindest wissen sehr viele der Gelehrten der Gemeinschaft, die versucht haben, historisches Material des White Estate aufzubrechen, das beim Vergleich mit anderem Schrifttum helfen würde, dass sie sehr wenig Hilfe und Ermutigung von denen, die das unverletzliche Archiv des Estate bewachen, erhalten haben. Die Politik der “ausgewählten Offenbarung” (das heißt, das White Estate wählt aus, was offenbart werden soll), hat einen solchen Einfluss, dass nur dann, wenn Mitglieder des Clans den Schauplatz verlassen, die Gemeinschaft erwarten kann, Zutritt zu Informationen zu erhalten, die die Wahrheit enthüllen können. Immer wieder haben die Männer dieses Büros, während sie – als volkstümliche Wanderprediger umherzogen, was sie ziemlich oft tun, um die rastlosen Einwohner zu beruhigen – der Frage begegnen müssen, warum das Archiv nicht allen Forschern offen stehen kann und Informationen Freund und Feind gleichermaßen zugänglich sind und warum das Aussuchen und Auswählen immer dem Plan des Clans überlassen ist.
Selbst diejenigen, die ihren (sozusagen) eigenen Schlüssel zu dem Archiv hatten, fanden es faszinierend, dass die geschlossene Tür eine Möglichkeit haben könnte, nur ein wenig geöffnet zu werden. Donald R. McAdams, selbst ein kompetenter Forscher in Ellen und ihrem Schrifttum, verbreitete einen Hoffnungsschimmer über gerade solche Ansichten in einem Artikel in Spectrum 1980:
“Im Adventist Review vom 20. März 1980 informierte Neal Wilson mit seinem Artikel “This I Believe About Ellen G. White” (D: Dies glaube ich über Ellen White) die Gemeinschaft über das Walter Rea-[Glendale]-Komitee. Der anfängliche Bericht zeigt, dass “Ellen White in ihrem Schrifttum Quellen in einem größeren Umfang verwendet hat, als wir bis jetzt wahrgenommen oder erkannt haben”...”
“Diese Erklärung ist ein sehr bedeutsamer Artikel, der in diesem Jahrhundert im Review erscheint. Der Präsident der Generalkonferenz anerkennt offen und ehrlich die Tatsachen über Ellen Whites Verwendung von Quellen und lenkt die Gemeinschaft auf eine Definition der Inspiration hin, die für die meisten Adventisten neu und für einige bedrohlich ist. Eine vollständige Erwiderung zu Walter Rea muss warten, bis er seine Beweise der Gemeinschaft in endgültig festgelegter Form schriftlich vorgelegt hat.”6
Unvermeidbar würde McAdams so auf diese Weise reagieren. Er ist ein ehrlicher Historiker, der 1972–1973 selbst viel Zeit verwandte, um ein Kapitel von The Great Controversy zu untersuchen, dieses mit einem halben Kapitel des Historikers James A. Wylie zu vergleichen, und unwiderlegbare Beweise der literarischen Abhängigkeit zu finden. Der interessante und bezeichnende Teil dieser Geschichte, die er erzählt, ist, dass das White Estate diesem Historiker der Gemeinschaft nicht erlaubt hätte, seine Arbeit oder seine Schlussfolgerungen in der Gemeinde oder in der Öffentlichkeit herauszugeben.7
McAdams hatte noch einen anderen Grund, über das, was vor sich ging, besorgt zu sein. Er war ein Mitglied des besonderen Glendale-Komitees, dem Wilson schrieb. Er hatte einiges von den Beweisen gesehen, hatte die Darstellung vom 28. und 29. Januar 1980 gehört und hatte selbst zu seinen Kollegen gesagt, dass die Beweise in der Tat bestürzend seien.8 Er hatte sogar zum Ausdruck gebracht, dass “wenn jeder Abschnitt in The Great Controversy in Übereinstimmung mit der genauen Herkunft als Fußnote erscheinen soll, würde fast jeder Abschnitt nur aus Fußnoten bestehen”.9 Es ist von Interesse, dass jene Mitglieder des Komitees, die von dem White Estate anwesend waren, ihn nicht herausforderten.
Wie konnten sie auch? Sie saßen dort mit privilegierten Informationen. Ronald D. Graybill, Assistent des White Estate, war bei dem Treffen anwesend. Auch er hatte in den Akten gearbeitet und im Mai 1977 eine Vergleichsarbeit über Ellen White und ihre genaue Wiedergabe eines anderen Historikers, Merle d'Aubigné, vollendet. Als er in seinem Studium fortfuhr, was erschien da seinen erstaunten Augen? – Nicht d'Aubigné, sondern eine popularisierte Version von d'Aubigné, durch den Reverend Charles Adams für junge Leser vorbereitet. Und dieses Material war nicht in The Great Controversy zuerst veröffentlicht worden, sondern in dem Artikel der Signs of the Times vom 11. Oktober 1883 mit dem Titel “Luther in der Wartburg”.10
Die Schlussfolgerung dieser eher einfach anmutenden Haudegengeschichte war, wie McAdams Graybill zitiert:
“Es scheint nicht eine objektive historische Tatsache in Mrs. Whites Bericht zu geben, die sie nicht von den historischen Quellen zog und aus denen sie schöpfte, außer in einer Einzelheit... Der überall vorherrschende Eindruck, den diese Forscher aus dieser Studie gewinnen, ist, dass sie McAdams’ Hauptpunkt stützt – nämlich dass die objektive und welthistorische Schilderung auf der Arbeit von Historikern basierte und nicht auf Visionen.”11
“Warum haben wir das nicht gleich gesagt?” Am nächsten kommt dieser Art von Anerkennung ein Brief von Willie White (vom 4. November 1912):
“Beim Ausschreiben der Kapitel für The Great Controversy gab sie mitunter eine teilweise Beschreibung eines wichtigen historischen Ereignisses und wenn ihre Sekretärin, die das Manuskript für den Drucker vorbereitete, zu Zeit und Ort näheres wissen wollte, sagte Mutter, dass diese Dinge von gewissenhaften Historikern aufgezeichnet worden sind. Lasst die Daten, die von jenen Historikern benutzt wurden einsetzen. Zu anderer Zeit des Ausschreibens dessen, was ihr gezeigt wurde, fand Mutter solch vollkommene Beschreibungen von Ereignissen und Darstellungen von Tatsachen und Doktrinen in unserer Gemeinschaftsliteratur, dass sie die Worte dieser Autoritäten abschrieb.”12
Willies Aussage würde durch eine von seinem Sohn gemachte Aussage gemildert werden: “Mrs. White vermied es immer, von anderen beeinflusst zu werden”.13
Noch ein anderes Mitglied des White Estate, das während der Sitzung im Januar 1980 still dasaß, ohne seine Hand zu rühren. Es war Robert W. Olson, der als Vorstand des White Estate gewählt worden war, nach Arthur L. White, der 1978 in Pension ging. Olson wusste mehr als wohl ein anderer in diesem Raum – außer W. Richard Lesher (der Vorsteher des Adventist Biblical Research Institute) – wo einiges vergraben lag, denn einige dieser strittigen Themen wurden schneller wieder auferweckt, als sie unter die Erde gebracht wurden.
1977 und 1978 erhielt Olson eine Reihe von Briefen, die neue Information über die Beziehung Ellen Whites zu ihrem Buch Patriarchs and Prophets eröffneten. Für Olson hatte die Untersuchung eine unangenehme Wendung genommen, als sie begann, dem The Desire of Ages nahe zu kommen. Als er über die anhaltenden Gerüchte befragt wurde, dass Ellen bei der Vorbereitung von The Desire of Ages “einige ziemlich menschliche Hilfen” erhalten hatte, schien er sich an Briefe und Material, die er erhielt, nicht mehr zu erinnern; außer um auszudrücken, dass der Bericht über die Hilfeleistungen übertrieben war und dass kein Grund vorhanden war zu glauben, dass The Desire of Ages etwas anderes als das Werk Ellen Whites war.14
Er wusste sehr gut, dass die Spur zu Ellens “Entlehnungen” warm wurde, hatte er doch einen bemerkenswerten Brief darüber am 29. November 1978 an die Angestellten des White Estate geschrieben, gerade zwei Jahre vor dem Treffen, auf dem er leugnete, dass irgendein Problem existierte. Dieser Brief war feinfühlig und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Um fair zu sein, bringe ich den vollständigen Brief im Anhang zu diesem Kapitel. Auszüge sind hier angeführt:
“Vor ungefähr acht oder zehn Monaten sandte mir Bruder Rea die Kopien einiger seiner Untersuchungen, welche seiner Meinung nach zeigten, dass Ellen White in einigen Dingen, die sie in Desire of Ages geschrieben hatte, weitgehend von Edersheim abhängig war, wie auch im Aufbau des Buches selbst und in der Verwendung vieler Kapitelüberschriften.”
“Ich habe damals an Bruder Rea geschrieben und bat ihn, nicht mit irgendwelchen Plänen zur Veröffentlichung seiner Entdeckungen zu beginnen, bis ich die Möglichkeit hätte, mit ihm persönlich auf der Southern California Vereinigungskonferenz im Juli 1978 zu sprechen. Mit diesem Vorschlag war Bruder Rea bereitwillig einverstanden. Als ich dann im Juli die Konferenz in der Nähe von Palmdale, California, besuchte, verbrachte ich mehrere Stunden im Gespräch mit Bruder Rea und erhielt seine Zustimmung, die Bekanntmachung seines Werkes im weitesten Sinne zurückzuhalten, bis wir selbst die Möglichkeit hätten, es uns zuerst anzuschauen.” “Bruder Rea stimmte zu, uns die Zeit zu geben, die wir brauchen würden, ehe er selbständig weitere Schritte unternähme...”
“Auch Jim Nix in Loma Linda und Ed Turner von der Andrews Universität hatte ich von jemanden in der Loma Linda Universität erfahren, der Vergleiche zwischen The Desire of Ages und Hannas Buch The Life of Christ anstellt.”
“Jim Nix sagte mir, dass er Hannas Buch gesehen hat und dass es oft stark mit Rot und Blau unterstrichen ist und dass dies vermutlich das Original ist, das im White Estate verwendet wurde, als Mrs. White ihr Buch The Desire of Ages vorbereitete. Jim Nix hat dieses Buch Xeroxkopiert und es uns zugesandt, sodass wir es hier in unserem Büro haben.”
“Ed erzählte mir auch von einem Fachmann, einem Zahnarzt, so weit ich mich erinnere, der im Gebiet von Victorville lebt... Dieser Fachmann hatte vor kurzem Zutritt zu Hannas Life of Christ und nachdem er es gelesen hatte, erklärte er Ed, dass es praktisch seinen Verstand umwarf, die enge Ähnlichkeit zwischen Hanna und Ellen White die er entdeckte zu sehen.”15
Die Lösung, von diesem Mann Gottes vorgeschlagen, eingeschworen, um Wahrheit und Licht zu verbreiten, war wie folgt:
“Die einzige Alternative (von vier aufgezeigten) die mir sinnvoll erscheint, ist die letztere. Die Zeit, die Jim anwendet, kostet das White Estate nichts und ich glaube, dass wir uns ihm anschließen können, sodass die Schlussfolgerungen, zu denen er kommt, im Wesentlichen dieselben sein würden, zu der wir kämen, wenn wir die Arbeit selbst täten. Wir könnten Jim bitten, alle zwei oder drei Wochen einen Komitee gegenüber einen Bericht zu machen.”16
Später wurde auf dem Glendale-Komiteetreffen erklärt, dass dieser Brief nur eine schlechte Wortauswahl enthielt und deshalb falsch gedeutet werden könnte.17 An den Worten Arthur Whites war jedoch keine Missdeutung möglich, als er zur selben Zeit und über denselben Gegenstand an dieselbe Gruppe schrieb:
Beachte, dass die an den Universitäten praktizierte Arbeitsweise, nur das zu akzeptieren und zu glauben, was durch den Forscher zufriedenstellend bewiesen werden kann, sehr leicht zu einem skeptischen Vorgehen führen kann, welches nicht berücksichtigt, dass beunruhigende Merkmale in inspirierten Schriften enthalten sein könnten; diese Situation erfordert Glauben, wie Ellen White klarstellte, als sie Untersuchungen über die Bibel und ihre Schriften erörterte...
„Alle die nach Stütze für ihren Zweifel suchen, werden sie finden...”
„Das Misstrauen gegen Gott ist eine natürliche Folge des nicht erneuerten Herzens...”
„Satan hat die Fähigkeit, Zweifel zu senden und Einwände zu entwerfen gegen das treffende Zeugnis, das Gott sendet...” (aus The Great Controversy, Seite 527 und Testimonies, Band 5, S. 675.)18
Man kann seine Augen schließen und die Tür schallend sich wieder fester schließen hören, während die verlorenen Beifahrer der Furcht und Schuld anklagend durch den Himmel stürmen. Es klingt nicht wie eine Politik der offenen Tür, wenn er fortfährt:
Wird dies von der Andrews Universität praktiziert, so muss man fragen: Sind die Gelehrten, die in Forschungsmethoden solcher Universitäten geschult sind, die bekanntlich den Glauben an die Bibel und die Zuverlässigkeit der biblischen Geschichtsschreibung zerstören, in der Lage, richtig zu urteilen auf Gebieten, wo absolute Ehrlichkeit bei der Annahme von auf Beweisen basierenden Aufzeichnungen und Glaube wichtige Faktoren darstellen? Bei Entscheidungen, die der Forscher zu treffen hat, wenn er mit mehreren Möglichkeiten konfrontiert wird, wird dann der Glaube an Ellen Whites Inspiration scheitern?19
Es wäre schwierig, aus diesen zwei vertraulichen Sendschreiben zu schließen, dass die Leute der Adventgemeinschaft ermutigt werden, alle Wahrheit über Ellen White zu erkennen – einschließlich ihrer Fähigkeit, das Material anderer für ihre eigenen Werke, ohne Quellenangaben zu verwenden.
Ein weiteres Stückchen Information muss hinzugefügt werden, um das Bild abzurunden. Robert Olson saß während der Versammlung des Glendale Komitees mit einem alten, doch aufrüttelnden Dokument praktisch auf seinem Schoß. Es war nur einige Wochen zuvor in dem Archiv des White Estate Büros von Desmond Ford bei seiner Suche nach Wahrheit „entdeckt“ worden. Es war so enthüllend, dass Olson, wenn er es auf dem Treffen gelesen oder verwendet hätte, die Versammlung um 1/2 Tag oder mehr verkürzt worden wäre. Es stammte aus der Feder von W. W. Prescott (einem früheren Langzeitführer und Generalkonferenz-Vizepräsidenten der Adventgemeinde), der einige Steine selbst umdrehte. Der Brief trug das Datum des 6. April 1915 und war an Ellens Sohn Willie gerichtet, mit welchem Prescott, dem Inhalt des Briefes nach, lange und hart gearbeitet hatte:
Es erscheint mir, dass eine große Verantwortung auf denjenigen von uns ruht, die wissen, dass schwerwiegende Fehler in unseren autorisierten Büchern sind und doch keine besonderen Anstrengungen machen, diese zu korrigieren. Die Gemeindeglieder und unsere durchschnittlichen Prediger vertrauen uns, sie mit verlässlichen Aussagen auszustatten, und sie verwenden unsere Bücher als eine hinlängliche Autorität in ihren Predigten, aber wir lassen sie Jahr für Jahr fortfahren, Dinge zu behaupten, von denen wir wissen, dass sie unwahr sind. Ich kann dies nicht als richtig ansehen. Ich habe das Gefühl, dass wir das uns entgegengebrachte Vertrauen missbrauchen und die Prediger und Gemeindeglieder täuschen. Mir kommt es so vor, als ob viel mehr Angst um die Vermeidung eines möglichen Schocks einigen vertrauensvollen Leuten gegenüber vorhanden ist, als diese Fehler zu korrigieren.
Dein Brief zeigt, dass du für deinen Teil mir helfen möchtest, aber ich fürchte, es ist etwas zu spät dafür. Die Erfahrungen der letzten sechs oder acht Jahre und besonders die Dinge betreffend, über die ich mit dir gesprochen habe, haben auf verschiedene Weise ihre Wirkung auf mich gehabt. Ich habe einige harte Erschütterungen hinter mir, und nachdem ich das Beste meines Lebens dieser Bewegung gegeben habe, habe ich wenig Frieden und Zufriedenheit in Verbindung mit ihr gefunden. Ich bin zu der Schlussfolgerung gezwungen, dass das Einzige was mir übrigbleibt ist, das in der Stille zu tun was ich mit ruhigem Gewissen tun kann und die anderen ohne mich fortschreiten zu lassen. Natürlich ist das von einem glücklichen Ende meines Lebenswerks weit entfernt, aber dies scheint mir die beste Anpassung zu sein, die ich fähig bin zu machen. Die Art, auf die das Schrifttum deiner Mutter behandelt wurde und der falsche Eindruck, sie betreffend, welcher immer noch unter den Gliedern gefördert wird haben mir große Verwirrung und Anfechtung gebracht. Es scheint mir, dass das, was auf eine Täuschung hinausläuft (obwohl vielleicht nicht absichtlich) im Erstellen einiger ihrer Bücher praktiziert wurde, und keine ernsthaften Anstrengungen gemacht wurden um die Menschen eines Besseren zu belehren über das, was bekannterweise ihre falsche Ansicht bezüglich ihrer Schriften war. Aber es hat keinen Zweck, in diese Angelegenheit weiter hineinzugehen. Ich habe darüber mit dir schon seit Jahren gesprochen, aber es führt zu keiner Veränderung. Ich denke jedoch, dass wir einer Krise entgegengehen, die früher oder später kommen wird, vielleicht früher. Eine sehr starke Reaktion hat bereits begonnen.20
Später erbrachte Beweise zeigen, warum Prescott sogar mehr besorgt war, als sein Brief andeutet. Er selbst hatte mit dem Segen anderer Beamter geholfen, einige derjenigen Bücher zu schreiben, über die er klagte. Wie konnte er mit gutem Gewissen (wir haben keinen Beweis dafür, dass er nicht ein Mann mit gutem Gewissen war) die Gemeinschaft glauben lassen, dass das, welches er und andere geholfen hätten zu schreiben im Namen von Andachtsmaterial jetzt als die endgültige und autoritative Stimme Gottes aufgenommen werden sollte und es zu der Grundlage der weltweiten adventistischen Christologie werden würde (ein Thema, dass von besonderem Interesse für Prescott war).
Es ist jetzt augenscheinlich – von der Information her, die das White Estate besitzt und aus dem Material, das aus anderen Quellen durchsickert – dass die Gemeinschaft in der Sache Ellen Whites und ihres Ladendiebstahls in Schwierigkeiten ist. Zu vieles ist von den Läden, in denen sie eingekauft hatte identifiziert worden. So wie McAdams in seinem Spectrum Artikel schrieb:
Ungefähr zur selben Zeit, als das White Estate zu den Beweisen Stellung nahm, dass Ellen White in großem Umfang von den protestantischen Historikern entlehnt hatte, in der Vorbereitung zu The Great Controversy, lenkte ein anderer Forscher ihre Aufmerksamkeit auf Beweise, dass sie auch von anderen weltlichen Autoren entlehnt hat bei der Vorbereitung anderer Bücher in der Entscheidungsserie, besonders bei Desire of Ages und Prophets and Kings.Walter Rea, Pastor der Long Beach Gemeinde in Kalifornien, erklärt auf der Basis von nichtüberzeugenden Beweisen aus verschiedenen unveröffentlichten Schriftstücken, dass die Hauptquelle für Prophets and Kings die Bible History: Old Testament von Alfred Edersheim gewesen ist, ursprünglich in sieben Bänden zwischen 1876 und 1877 veröffentlicht, und dass Edersheims The Life and Times of Jesus, the Messiah, erstmalig 1883 veröffentlicht, eine Hauptquelle für The Desire of Ages war. Das wachsende Bewusstsein in adventistischen Kreisen über Walter Rea’s Forschungen und den Studien von The Great Controversy erforderte eine weitere Stellungnahme im Review.
Von den Beispielen ausgehend, die von Arthur L. White benutzt wurden, um Ellen Whites Beziehung zu Hanna in den Artikeln 4, 6 und 7 zu illustrieren, musste ihm bereits die sehr gründliche und sorgfältige Studie von Walter Specht zur Verfügung gestanden haben. Mit dem Wunsch, die Wahrheit über Ellen Whites Quellen für The Desire of Ages zu wissen und um nicht von Walter Rea’s Forschung unvorbereitet getroffen zu werden, oder von irgendeinem anderen, beauftragte das White Estate zwei ausgezeichnete adventistische Gelehrte, um die Beziehung von The Desire of Ages zu William Hannas The Life of Our Lord gründlich zu studieren. Raymond F. Cottrell, langjähriger Redakteur der Review and Herald Publishing Association, übernahm die ersten 45 Kapitel; und Walter F. Specht, Professor des Neuen Testaments an der Loma Linda Universität übernahm Kapitel 46 bis 86.21
Mit der Ernennung von Cottrell und Specht, sich der Arbeit von Ellen Whites The Desire of Ages anzunehmen, warf die Gemeinschaft ein schweres Gewicht in die Bresche. An höchsten Stellen wurde es sehr gut verstanden, dass wenn die Springflut der Tatsachen und Informationen die Grundlagen von The Desire of Ages hinwegwaschen würde, Grundsteine im Gewölbe der Heiligen Ellen ernstlich gefährdet wären und die „white lie“ enthüllt würde. Nicht überall wurde dies verstanden, aber viele Leiter merkten es wohl und waren sehr besorgt.
Es war ein kalkuliertes Risiko, als die Adventisten zwei ihrer Besten aus dem Ruhestand zum Kampf zurückriefen. Die Beglaubigungen dieser zwei Männer waren einwandfrei. Cottrell, ein Adventist der dritten Generation, hatte der Gemeinschaft in verschiedenen hohen Stellungen gedient, als Buchredakteur beim R&H die meiste Zeit seines Lebens. Specht war als Gelehrter, als Vorsitzender und Dekan einiger der besten Gemeinschaftsinstitutionen bekannt gewesen. Von beiden Männern wurde erwartet, zu ihrer Aufgabe nicht nur ihre Lebenserfahrung, sondern auch ihre Integrität mitzubringen.
Der Bericht, der nach sechs Monaten des Studiums herausgegeben wurde, war ein Schocker – nicht so sehr wegen dem, was er aussagte, sondern durch das, was er nicht betonte. Die Tatsache selbst, dass Leistung auf solch hoher Ebene herangezogen wurde, zeigte, dass die Gemeinschaft als Ganzes nichts über die „white lie“ gewusst hatte und dass die Leiter entschlossen waren, den Gemeinden nur Information zu geben, die für jene Leiter annehmbar war.
Beide Männer wollten mit ihrem Bericht das Beste. Specht, während er zugestand, dass Hanna von Ellen White verwendet worden war, durchwegs in der frühen Ausgabe von The Spirit of Prophecy (Band 2+3) und in der späteren Ausgabe von The Desire of Ages, kam zu der Schlussfolgerung, dass ihm Ellens Umschreiben immer noch besser gefiel als Hannas eigenes Werk.22 Obwohl er herausgefunden hatte, dass Ellens Kopieren von Hanna am Anfang anfing und am Ende aufhörte, meinte er, dass die Sache nicht so ernst zu nehmen sei, wie es einige hingestellt hatten.
Cottrell, weniger vorsichtig, kalkulierte, dass 2,6% von Hannas Arbeit durch Ellen herausgenommen worden war.23 Um zu diesen unglaublichen Ziffern zu kommen, zeigte er die „schöpferische Buchhaltung“, die er verwendet hatte:
Die Aufmerksamkeit richtete sich auf die Möglichkeit, dass sich Ellen White bis zu einem gewissen Ausmaß an Hanna gehalten hatte bei der Zitierung von Passagen aus der Schrift, und/oder bei der Reihenfolge, die sie manchmal einführt. Zwei Betrachtungen jedoch schließen die Möglichkeit jeder soliden Folgerung aus, in Bezug auf irgendeine Beziehung zu zitierten Schriftstellen. Weiterhin müssen wir sagen, dass White und Hanna beide die King James Übersetzung der Schrift benutzten – wahrscheinlich Ausgaben mit Randbemerkungen. Also verwendeten beide wahrscheinlich dieselbe Konkordanz, um Parallelstellen zu vergleichen. So würden beide Schreiber sich wahrscheinlich in der gleichen Anordnung auf andere Schriftstellen berufen.
Selbst wenn keiner der Autoren sah, was der andere geschrieben hatte, würden doch beide andere Bibelstellen ungefähr in der gleichen Reihenfolge zitieren. Darüber hinaus würden zwei Personen, gleichermaßen mit der Bibel vertraut, an die ziemlich gleichen Passagen in der Schrift denken und sie in ungefähr der Ordnung einführen, wie im Evangelium erzählt.
Für mich lassen diese Tatsachen vermuten, dass irgendeine Ähnlichkeit zwischen den Schriftstellen, die zitiert werden oder die Reihenfolge in der sie auftauchen, zum großen Teil, wenn nicht überhaupt, zufällig und vollkommen nutzlos ist in der Bestimmung, ob oder in welchem Ausmaß Ellen White Hanna verwendet hat...
Nur wo beide Schreiber identisch oder ungewöhnliche Worte in gleicher Reihenfolge verwenden, könnte eine literarische Verwandtschaft ohne Zweifel angenommen werden.24
Cottrell war in die Falle gegangen, aus der sich Francis D. Nichol nie herausgewunden hatte – nämlich die Studie als Beweis zu verwenden, dass Ellen nicht direkt so viel von anderen zitiert hat, wie gesagt worden war. Er schien die Tatsache zu übersehen, dass die freie Wiedergabe die subtilste und unter Umständen irreführendste Form des Kopierens ist.
Auch McAdams sagt in seinem Spectrum Artikel:
Tatsächlich sind da einige dicht beieinander liegende Absätze und andere Absätze, in denen, obwohl Ellen Whites Worte verschieden sind, es klar ist, dass sie den Ideen Hannas gefolgt ist.25
Nachdem er sich bemühte, den Einfluss anderer Autoren bei der Fassung von The Desire of Ages zu verringern, gibt Cottrell zu:
Nichtsdestoweniger gibt es zahlreiche Fälle von klarer literarischer Wechselbeziehungen, die überzeugend beweisen, dass Ellen White von einigen Worten, Redewendungen, Ideen und gedanklichen Reihenfolgen Gebrauch gemacht hat.26
Als Antwort zu seiner Aussage, „dass in keinem Fall weder Dr. Specht noch ich auch nur einen Satz oder sogar große Teile im Leben Jesu gefunden haben, die mit LC [Life of Christ] identisch waren,“27 schlage ich vor, dass der Leser sich die Vergleiche zu diesem Kapitel ansieht.28 Noch besser wäre es, ein Exemplar von Hannas Buch aus der Bibliothek zu holen und sich persönlich zu überzeugen.
Obwohl der Inhalt des Berichtes als Ganzes nicht weit verbreitet wurde, wurden die 2,6% zitiert und überall wiederholt. Adventisten hielten sich daran fest, wie ein ertrinkender Mann an einer Schwimmweste, der den Strand ansteuert und schreit, dass er gerettet ist. In Wirklichkeit war diese Studie so begrenzt in ihren Bereichen, dass einige der schwerwiegendsten Probleme weiterhin bestehen, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Z.B.:
- Die Gemeinschaft als Ganzes hat tatsächlich nicht das Ausmaß der „white lie“ erkannt – und die „Brüder“ sind nicht darum bemüht, es die Glieder wissen zu lassen,
- Zumindest von Beginn der 1870er Jahre bis 1900 waren Ellen und ihre Helfer tief und weitgehend im Auszug von Material aus Büchern anderer verwickelt.
- Wenn nur Cottrells prozentuale Ziffern (wie genau sie auch sein mögen) auf die weiter ansteigende Liste der Autoren ausgedehnt werden, die von Ellen und ihren Helfern verwendet wurden, würden die Gemeinschaft und ihre Prophetin in enormen Schwierigkeiten sein und einige Rätsel würden gelöst werden.
- Ellens Verwendung von Hanna und von anderen Quellen war nicht „Ausgewählte Offenbarung“ mit Gottes Erlaubnis, um hier und da eine Szene einzufügen und so dem Gedächtnis eines vergeßlichen Propheten auszuhelfen, sondern sie war ein unterbrochener Kommentar und freie Wiedergabe jeder ausgewählten Passage oder jedes Kapitels — oft mit Unterbrechungen für eine persönliche Moralpredigt, — aber gleichermaßen oft darüber hinausgehend und dem Andachtsmaterial des kopierten Autors auffallend ähnlich.27
- Vielleicht der am meisten zerstörende und in Erscheinung tretende Beweis, welche Hilfe Ellen auch immer hatte, menschlich oder göttlich, liegt darin, daß sie die gefährliche Fähigkeit besaß, zurückzugreifen und bei jeder Überarbeitung immer wieder neues Material aufzunehmen. Manchmal waren die Worte, Gedanken und Sätze, die im frühen Stadium von einem Autor genommen worden waren (1870–1884), in dem späteren Produkt gestrichen (The Desire of Ages). Manchmal wurde eine Erweiterung des Materials vor demselben Autor eingesetzt. Aber manchmal (besonders dann, wenn das zurückliegende Kopieren umfangreich war) wurde Material aus anderen Quellen und von anderen Autoren auf eine Art und Weise entnommen, daß die Farbe des neuen Fadens nicht dem endgültigen Muster des Stoffes widersprach, das die Jahre hindurch gewebt wurde. Die menschlichen Plänemacher kannten die Landkarten wohl, die sie durch all jene Jahre für alle Reisen benutzten.“30
Doch weil er von Natur aus und auch in der Praxis ein ehrlicher Wissenschaftler war, ließ Cottrell später seine Aufrichtigkeit über sein adventistisches Erbe und über seine vorgefaßte Meinung triumphieren. Sein Schweigen wurde am 19. September 1981 gebrochen, als die Los Angeles Times mit einem Artikel von John Dart, Redakteur der religiösen Abteilung, aus einem Sendschreiben Cottrells zitierte:
„Die Verbindung der Forschungen von Ford und Rea und die Behandlung der beiden Männer durch die Administration der Gemeinschaft stellt eine Krise dar „mit bedrohlichen Anzeichen einer Spaltung innerhalb der Gemeinde, die wir lieb haben“, nach den Worten eines führenden adventistischen Bibelwissenschaftlers, Raymond F. Cottrell.“ Cottrell, Buchredakteur des Adventist Review seit mehr als 30 Jahren, macht die Administratoren für die „Ford-Rea-Krise“ verantwortlich in einem Artikel einer kommenden Ausgabe des unabhängigen Journals Spectrum, herausgegeben von den adventistischen Foren, die Reformen herbeiwünschen.„Ford und Rea sind beide Freunde der Gemeinschaft, nicht Feinde, trotz der Tatsache, daß die Weisheit einiger ihrer Taktiken in Frage gestellt werden könnte“, schreibt Cottrell. Für kommende Historiker, fährt er fort, „wird die Ford-Rea-Krise einen logischen, vielleicht unvermeidlichen Höhepunkt darstellen eines nahezu jahrhundertelangen Bemühens, die Streitfragen auf die sie kürzlich hingewiesen haben, unter den Gemeinschaftsteppich zu kehren.”31
Cottrells einleitender Entwurf selbst (Our Present Crisis: Reaction to a Decade of Obscurantism) war sogar noch kennzeichnender und verheerender mit seinen Hinweisen, als er wie folgt fortfuhr:
„Die einzig neuen Elemente bilden Fords ausgedehnte Anwendung des apotelesmatischen Prinzips, dem bis zu einem gewissen Grade fast jeder in der Gemeinschaft folgt, und Reas Demonstration der Reichweite von Ellen Whites literarischer Abhängigkeit. Es gibt dokumentarische Beweise für die Tatsache, daß unsere Bibelwissenschaftler sich genau all jener exegetischen Probleme bewusst waren, die sich in unserer traditionellen Interpretation von Daniel und Hebräer ergeben, und das schon seit mindestens 25 Jahren, und auch der literarischen Abhängigkeit von Ellen White. Doch wiederholt hat die Gemeinschaft positive motivierte Versuche während der inzwischen verstrichenen Jahre (90 bzw. 75 Jahre) von anerkannten Bibelgelehrten, deren Loyalität der Gemeinschaft gegenüber wohl nicht angezweifelt werden kann, offiziell, mehr oder weniger erfolgreich beerdigt und in einigen Fällen auch die Leute, die sich herausnahmen, Fragen zu stellen.“32
Und schließlich schiebt er die Schuld gewissen Administratoren zu:
„Die Jahre von 1969 bis 1979 bestimmen den unmittelbaren historischen Hintergrund unseres gegenwärtigen Dilemmas. Vor diesem Zeitabschnitt arbeiteten unsere Bibelwissenschaftler ruhig an diesen Problemen, einzeln und in Forscherkreisen, die Tatsache wohl erkennend, daß die Gemeinschaft einer Krise entgegenging von der sie, wenn überhaupt, nur geringe Ahnung hatte. In meinen persönlichen Akten, die sich in den Jahren angesammelt haben, befinden sich ausgedehnte Dokumentationen über das, was getan worden ist und über offizielle Maßnahmen der Generalkonferenz, diese wissenschaftlichen Untersuchungen zu unterdrücken. Diese Berichte über wohl gemeinte Verdunkelung sind für ein Verstehen unseres gegenwärtigen Dilemmas lebenswichtig, weil dies mehr als ein anderer Faktor war, der Ford und Rea – und besonders Ford – bewogen hat, mit ihren Fragen „an die Öffentlichkeit“ zu gehen. Deren gegenwärtige Aktionen sind eine Antwort auf die Verdunkelung, nicht ein Versuch, die Gemeinschaft in Verlegenheit zu bringen. Die Gemeinschaft selbst ist für die Krise verantwortlich, nicht Ford oder Rea.Die meisten der folgenden Zwischenfälle während des Zeitraums von 1969 bis 1979 können durch meine persönlichen Akten dokumentiert werden. Die wenigen nicht in meinen Akten vorhandenen Beweise können an anderer Stelle nachgesehen werden und/ oder andere Personen können diese Tatsachen bestätigen.
Es war Robert H. Piersons bekannte Politik als Präsident der Generalkonferenz, daß Administratoren, nicht Bibelwissenschaftler oder Theologen, theologische Richtlinien für die Gemeinschaft festlegen sollten. In diesen Jahren wiederholte er diese Politik mit Einzelnen und Generalkonferenz-Komitees, und führte sie aus mit seiner Berufung von Nichtwissenschaftlern (besonders mit Willis Hackett und Gorden Hyde), um die adventistische Gelehrtenschaft zu hüten, das Biblical Research Committee und das Geoscience Advisory Committee zu regieren, und mit seiner Restrukturierung dieser Komitees administrative Kontrolle über sie zu garantieren.“33
Cottrell war nur einer von vielen Kundschaften mit noch mehr schlechten Neuigkeiten für die Gemeinschaft in ihrer Krise. Fred Veltman war nach dem Bericht des Adventist Review im Herbst 1980 der Mann, auf dessen Schulter der Mantel der Wahrheit gelegt werden sollte. In Bezug auf den Aufruhr um die Rea-Studie berichtete der Review:
„Nach sorgfältiger Untersuchung der Ergebnisse kam es, (das vom 28.–29. Januar 1980 tagende Glendale-Komitee) zu dem Ergebnis, daß die Verwendung der Quellen durch Ellen White ein viel größeres Ausmaß hatte, als wir angenommen hatten und wir haben vorgeschlagen, daß ein Wissenschaftler, der sich in literarischer Analyse auskennt, eine vollständige Untersuchung über The Desire of Ages vornimmt. Dieser Vorschlag wurde von der Generalkonferenz angenommen. Dr. Fred Veltman, ein Wissenschaftler des Neuen Testaments an der Fakultät des Pacific Union College, ist bereits vollzeitlich mit dem Projekt beschäftigt, das erwartungsweise ungefähr zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.“34
Nach der Durchsicht des Materials über die Kontroversen um Ellen White, das ihm zur Verfügung stand, schrieb Veltman eine ins Einzelne gehende Kritik für das President Executive Advisory Committee in Washington. In diesem Bericht zitiert er nämlich Raymond Cottrell:
„Walter Reas Beweise und seine Schlußfolgerungen sind sehr zerstörerisch für den Glauben an EGW in unserer Gemeinschaft. Zu sagen, daß „ich sah“ und ähnliche Ausdrücke sich auf Erkenntnis und nicht auf himmlische Herkunft des Inhalts der Visionen bezieht, heißt für Glieder, all dem, was ihnen ihr Leben lang gelehrt worden ist, abzuschwören. Das Offensichtliche des Ausdrucks im Zusammenhang würde dem Verstehen nach auf eine himmlische Quelle für die Vision hinweisen. Diese Erklärung zwingt die Glieder zu dem Schluß, daß EGWs Aufrichtigkeit nicht als erwiesen gelten kann.”35
Auch Edward Heppenstall, ein langjähriger adventistischer Theologe, wird von Veltman zitiert:
„Walters Material wird einen erschütternden Effekt unter der Mitgliedschaft auslösen. Viele der zur Zeit angebotenen Antworten sind nicht wirklich zufriedenstellend für die, die die Ergebnisse angesehen haben.”36
Sogar Desmond Ford, der australische Theologe, gibt eine verheerende Zusammenfassung, wie Veltman in seinen eigenen Worten berichtet:
„Des Ford glaubt nicht, daß EGW betrügen wollte. Zur gleichen Zeit kann er nicht damit übereinstimmen, daß die Gemeinschaft eine Position einnimmt, in der das Schrifttum von EGW als eine Erweiterung des Kanons angesehen wird, für die Gemeinschaftsdoktrin als autoritativ gilt und ohne Fehler ist.
Des hat das Gefühl, daß Walter Rea nur widerwillig eine Veröffentlichung will und den Wunsch hat, mit den Brüdern zusammenzuarbeiten, wenn diese nur das Thema und die Beweise ernst nehmen.”37
Veltman schließt ab:
„Die Antworten, die der Sprecher der Gemeinschaft auf die von Walter Rea gestellten Fragen gegeben hat, sind zumeist nicht ausreichend. Zusätzlich nimmt die Glaubwürdigkeit der Gemeinschaftsleitung mit jeder neuen Veröffentlichung ab. Die Gemeinschaft wird fortwährend mit Überraschungen konfrontiert und in die Defensive gedrängt. Jeder Punkt, dem die Gemeinschaft zustimmen muß, ist ein Plus für Walter Rea. Die Gemeinschaft sollte sich in die vorderste Linie stellen, die Studien fortführen und die Glieder informieren, wenn die Daten sorgfältig ausgewertet sind. Es ist schwer zu verstehen, daß die Gemeinschaft unwillig ist, mit Rea zusammenzuarbeiten, wenn er bereit ist, mit der Gemeinschaft zusammenzuarbeiten.
Walter ist daran interessiert, den Problemen auf den Grund zu gehen und es die Gemeinschaft wissen zu lassen. Er will nicht, daß eine weitere Generation durch seinen persönlichen Schmerz der Enttäuschung hindurchgehen muß. Das ist für Walter Rea nicht begehbar und es ist schwer, ihm im Blick auf die Beweise und der Geschichte dieses Problems in der Gemeinde seine Überzeugung übel zu nehmen.
Die Frage über die „Ich sah“ („Mir wurde gezeigt“) ist wahrscheinlich die am schwersten zu beantwortende.”38
Den Leitern der Gemeinschaft fiel es in der Tat schwer, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, aber es war offensichtlich, daß etwas getan werden mußte, und zwar schnell. So wandten sich die erschöpften Männer der PREXAD und des White Estate der Quelle zu, die sie so oft ihren Gliedern vorenthalten hatten – dem Gesetz. Es schien ihre letzte Hoffnung zu sein, den Sturm zu besänftigen, der nicht nachlassen wollte und auf den sie nicht vorbereitet waren.
Der Review vom 17. September 1981 verkündigte feierlich, daß ihr katholischer Rechtsanwalt erklärt hatte, Ellen White sei seiner Definition nach rechtlich nicht als Plagiarist anzusehen und ihre Werke stellen deshalb nicht eine Verletzung der Urheberrechte dar. Dieser Bericht – der ganz klar die moralischen, geistlichen und theologischen Implikationen nicht in den Griff bekam – erzeugte sehr wenig Stärkung und brachte kaum ein Aufatmen bei informierten Lesern.
Um dieses Durcheinander abzurunden, wurde Arthur Delafield, ein weiterer müder, doch immer noch williger Kämpfer, zurückberufen. Delafield, über 25 Jahre lang ein Wanderprediger des White Estate, schrieb eine Antwort auf einen Brief von einem Laienglied aus Australien. Neben den Fragen, die es stellte, legte dieses Laienglied ein Bekenntnis ab:
„Ich muß zugeben, zu Zeiten ein Gefühl des Ärgers und der Enttäuschung zu haben. Nicht wegen Walter Rea, sondern wegen des „Systems“. Die Frage ist nicht, wie ist Walter Rea (Oder ein Forum oder sonstjemand in diesem Fall) zum Schweigen oder in Mißkredit zu bringen, sondern ob das wahr ist, was er sagt. Ich kann mit der Wahrheit über Ellen White leben, aber ich würde es schwierig finden, enthusiastisch zu sein über meine Zugehörigkeit, und noch weniger meine Unterstützung und Förderung einer Gemeinschaft (Organisation), die sich auf falsche Aussagen oder auf Bangemachen verläßt, nur um zu überleben.”40
Delafields Antwort war eine Sensation. In typischen päpstlichem Stil erklärte er:
„Dein Brief vom 27. Mai, an den Präsidenten der Generalkonferenz adressiert, hat dieses Büro erreicht. Bruder Wilson grüßt Dich mit warmen, brüderlichen Gefühlen. Sein administrativer Assistent, Arthur Patzer, hat mich gebeten Dir zu antworten, da ich 25 Jahre lang in den Büros des White Estate gearbeitet habe und nun ein lebenslanges Mitglied des White Estate-Ausschusses bin.
Walter (Rea) hat mehr Zeit damit verbracht, Parallelen im Schrifttum von Ellen White mit nichtinspirierten Quellen aufzufinden, als irgendein anderer außerhalb des White Estate. Er hat diese Parallelen Seite an Seite gestellt und das Gewicht dieser Beweise scheint zu bestätigen, daß Ellen White ein Kind ihrer Zeit war – ein Plagiarist mit einer enormen Fähigkeit, die literarischen Erzeugnisse anderer in ihr Schrifttum einzugliedern und dafür erhielt sie Anerkennung.
Ich sage, daß Walter Rea dies zu beweisen scheint. Aber der sorgfältige Forscher... wird durch Walter Reas „Beweise“ sehr beunruhigt. Ich sage dies nicht, weil davon so viel existiert, sondern weil er dies denkt, und er hat unrecht. Entsetzlich unrecht. Er hat die Situation weitgehend übertrieben.“41
Seine Schlagzeile kam endlich auf Seite fünf:
„Ich achte viele unserer adventistischen Theologen sehr hoch; ich habe zu ihren Füßen gesessen und bin von ihnen belehrt worden. Ich bewundere und respektiere sie sehr. Ich möchte Dich jedoch auf eines aufmerksam machen: Du kannst die Bibel von Mose bis Offenbarung durchsuchen und du findest nicht einen Text, der darauf hinweist, daß Theologen im Besitz der Gabe des Heiligen Geistes sind. Die Bibel zeigt jedoch, daß Propheten die Gabe des Heiligen Geistes haben. Ellen White hatte diese Gabe und sie war dem Kanon gleich, soweit es die Autorität der doktrinalen Auslegung betrifft. [Sperrung ergänzt]“42
Da ja Delafield, jetzt pensioniert, seine Antwort auf offiziellem Papier mit dem Briefkopf der Generalkonferenz schrieb und den Namen des Hauptgeistlichen der Gemeinde Neal C. Wilson als die Autorität für sein Schreiben beschwor – schien es, daß „die Gemeinschaft“ letztlich inoffiziell ihren gegensätzlichen Standpunkt verwarf, den sie 25 Jahre zuvor vertreten hatte, als unter einigem Druck und Diskussionen einer repräsentativen Gruppe von STA-Führern, Bibellehrern und Schriftleitern durch die offizielle adventistische Presse erklärt hatte:
„Wir möchten besonders erwähnen...
1. Daß wir das Schrifttum von Ellen White nicht als einen Zusatz zu dem heiligen Kanon der Schrift ansehen.
2. Daß wir es nicht als allgemein verbindlich ansehen wie die Bibel, sondern im Besonderen für die Gemeinschaft der STA.
3. Daß wir es nicht im selben Sinne wie die Heilige Schrift betrachten, die allein und einmalig dasteht als der Standard, nach dem alles andere Schrifttum geprüft werden muß.
Siebenten-Tags-Adventisten glauben übereinstimmend, daß der Kanon der Schrift mit dem Buch der Offenbarung abschließt. Wir halten daran fest, daß alles andere Schrifttum und alle Lehre, ganz gleich aus welcher Quelle sie kommt, durch die Bibel gerichtet werden muß und von ihr abhängig ist. Die Bibel ist der Brunnen und die Norm des christlichen Glaubens. Wir prüfen das Schrifttum von Ellen G. White mit der Bibel, in keiner Weise prüfen wir die Bibel mit ihren Schrifttum...
„WIR HABEN ELLEN WHITE NIE IN DER SELBEN KATEGORIE WIE DIE SCHREIBER DES KANONS DER SCHRIFT BETRACHTET.“ [Großdruck ergänzt]“43
Trotz des besten Bemühens der 1957er „repräsentativen Gruppe“, die vorstehende Aussage in Questions on Doctrine veröffentlicht hatte, wurde der Plan der vergangenen Extreme und Wahnvorstellungen in dem 1981er Brief des alten Kämpfers offenbar. Durch alte, müde Männer erklärten die Adventisten der Welt, daß sie trotz der doppelsinnigen Rede der Vergangenheit und den Täuschungen der Gegenwart an ihrer gemeinsamen Sache mit Ellen als ihre letzte Autorität festhielten, als die Erste unter den ihr Ebenbürtigen. Durch ihn sind sie stolz, der Welt sagen zu können, daß sie eine Sekte darstellen und nicht willig sind, sich mit Nichtmitgliedern ihres Kultes zu verbinden, noch mit der übrigen Gemeinde Christi.
Die Wahrheit hat die Art, einem „treuen Gläubigen“ auszuweichen, wenn die Sprecher der Gemeinschaft willig schienen, die meisten Informationen zu übersehen, die meisten ihrer freundlichen Kritiker und alle Beweise in ihrem Bemühen, sich vor der Wirklichkeit zu verbergen.
Selbst eine andere Aussage, die von keinem anderen als W. C. White, Ellens Sohn, an die Oberfläche kam, änderte nicht die Ansicht, daß alles, was sie gesagt hatte, von Gott gekommen sein muß. Er soll 1905 Folgendes gesagt haben:
„Einige der kostbarsten Kapitel von The Desire of Ages sind aus geschriebenen Briefen entstanden, an Männer, die unter schwierigen Umständen ihrer Arbeit nachgehen mußten, zu dem Zweck, sie in ihrer Arbeit aufzumuntern und zu instruieren. Einige dieser herrlichen Lektionen über christliche Erfahrung, wie sie sich im Leben unseres Heilandes gezeigt haben, wurden zuerst brieflich an meinen Bruder Edson gerichtet, als er sich mit manchen Schwierigkeiten bei seiner Arbeit in Mississippi auseinandersetzen mußte. Einige wiederum waren zuerst an Bruder Corliss geschrieben worden, als er in eine Diskussion mit einem tückischen Zeltler in Sydney verwickelt wurde.”
Anmerkung: Schwester White hat auf den Originalentwurf dieses Manuskripts mit eigener Hand die folgenden Worte geschrieben: „Ich habe dies gelesen. Es ist korrekt!“44
Aber es war zwecklos. Es würde immer solche geben, die sagen würden, daß alles, was Ellen berührte, sah oder auch nur wußte, von Gott kommen und deshalb inspiriert sein müßte! Auch die Aussage, so oft von Adventisten zitiert, daß ein Bibliothekar der geweihten Hallen der Kongreßbibliothek The Desire of Ages als eines der zehn eindrucksvollsten Bücher über das Leben Jesu bezeichnet hatte, stützte sich darauf, daß sie von irgendeinem adventistischen Prediger auf dem Weg zum Dienst dahingemurmelt worden war. Aber selbst dieses Wissen würde den treuen Anhänger nicht erschüttern. Aus solchem Stoff sind die Notlügen (white lies) dieses Lebens gemacht.